, Maintz Dieter

Bericht der Aachener Nachrichten

Kraftvolle Stimmen auf höchstem Niveau

Jahresabschlusskonzerte des Kreuzauer Gospelchors „Crescendo“
in der zweimal ausverkauften Marienkirche

DÜREN Zum Jahresende gibt es in der Dürener Marienkirche traditionell starke Stimmen und gefühlvolle Rhythmen zu genießen, wenn der Gospelchor „Crescendo“ aus Kreuzau sein Abschlusskonzert gibt. Auch in diesem Jahr waren beide Konzertabende am Freitag und Samstag wieder ausverkauft. Aus einer Frage zu Beginn des Auftritts wurde klar: Die meisten Besucher sind Stammgäste und sehen „Crescendo“ nicht zum ersten Mal.

Neue Eindrücke

Um aber auch die alteingesessenen Fans mit neuen Eindrücken zu versorgen, präsentierten die 17 Sängerinnen und Sänger zum Auftakt direkt zwei neue Stücke. Mit „Your the Voice“, im Original von dem australischen Sänger John Farnham, zeigte der Chor sofort seine stimmliche Stärke und Harmonie. Auch dem zweiten Stück, der Rockballade „Dream on“ von Aerosmith, stand das Kleid des Gospels ausgezeichnet. Mit kurzen Einwürfen und gewaltigem Klangvolumen machte „Crescendo“ das Stück zu ihrem eigenen.

Dezente Anweisungen

Dirigiert wurde der Chor dabei übrigens gewissermaßen aus dem Publikum. Die musikalische Leiterin Sabrina Pelzer gab nur dezente Anweisungen von ihrem Platz in der ersten Reihe, was den Zuschauern den uneingeschränkten Blick auf den Chor und das aufwändige Bühnenbild erlaubte. Hinter den Sängern dienten gespannte weiße Segel als Projektionsfläche für eine Lichttechnik, die mit viel Liebe zum Detail für jedes Stück angepasst wurde.
Auch kostümlich gab es - vielleicht nicht für die alteingesessenen Fans - einige Überraschungen. Während die Sängerinnen und Sänger im ersten von Pop und Rock geprägten Teil in Schwarz auftraten, wechselten sie im Laufe des Konzertes die Outfits. Während fünf Herren des Gospelchores die Zuschauer mit dem nachdenklich-traurigen Stück „Wie kann es sein“ von den Wise Guys - a cappella gesungen mit scharfer Artikulation und perfekten Harmonien - ablenkten, wechselten die Damen in ihre langen Roben.
Damit auch die Herren eine unauffällige Umziehpause einlegen konnten und weil es einfach so herrlich ins Programm passte, stürmten die Damen daraufhin die Bühne mit einem Medley aus „Sister Act“. Wer hier noch nicht längst dem Mitschwingen und Klatschen verfallen war, wurde vom Chor freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Marienkirche ja eine Eventkirche sei und mitmachen ausdrücklich erwünscht wäre. Nach dieser kleinen Motivation tanzten dann auch prompt die ersten Zuschauer in der ersten Reihe mit.
Auf die beiden ausverkauften Konzerte hatte man sich bei „Crescendo“ gut vorbereitet. Ganze 40 Mal probte der Gospelchor im vergangen Jahr, um das gut zweistündige Konzertprogramm mit fünf neu erarbeiteten und unzähligen weiteren Stücken zu füllen. Dass alle Sängerinnen und Sänger mit großem Spaß und viel Elan dabei waren, war nicht zu übersehen. Mit ihrer Mischung aus Pop- und Rockmusik und Gospel-Klassikern sowie ihrer persönlichen Interpretation der Stücke gestaltete „Crescendo“ Konzerte auf höchstem Niveau, mit viel Freude am Gesang und kraftvollen Stimmen.

Von kim  (31.12.2018)