, Maintz Dieter

Pressebericht Aachener Nachrichten

Lesen Sie den Artikel zu unserem Konzert am 3. und 4. Januar 2020

Die Lebensfreude ist mit jeder Note spürbar

Der Gospelchor Crescendo liefert mitreißende Konzerte in der zwei Mal ausverkauften Dürener Marienkirche

DÜREN „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ Dieses Zitat wird dem Schriftsteller und Komponisten E.T.A. Hoffmann zugeschrieben. Will heißen: Ein gutes Konzert versetzt die Zuhörer in eine Welt, die mit Worten nicht herstellbar ist. Genau das passierte an den beiden Abenden in der ausverkauften Marienkirche, bei denen die beiden Jahreskonzerte des Gospelchors Crescendo auf dem Programm standen.
17 Sopran, Alt-, Tenor- Bariton und Bass-Sänger nahmen die Zuhörer mit auf eine bewegende musikalische Reise voller Emotionen und Freude an den Ausdrucksmöglichkeiten der Musik.

Wie ein Uhrwerk funktionierte der Chor-Körper. Das ist nur möglich, wenn ausnahmslos alle Sänger über starke Stimmen verfügen. Zum Beweis für diese These erhielten fast alle Chormitglieder Solo-Parts, in denen sie zeigen konnten, wie individuell sie sich stimmlich auszudrücken vermögen.
Stimmliche Stärke, Harmonie, pointierte Artikulation und eine ausgezeichnete Aussprache der ausschließlich englischen Texte zeichnen den Chor Crescendo aus. Aber die positive Energie, die von den strahlenden Gesichtern und den swingenden Körpern der Sängerinnen und Sängern ausgeht - das hat Seltenheitswert, selbst in der Welt der Profi-Chöre.
Unter der Leitung von Sabrina Pelzer performte der Chor ein Konzert von hoher musikalischer Qualität zwischen Liedern der Sixties & Seventies über Jazz, Swing, Blues und Pop bis hin zu den Gospels, mit denen sich der Chor seit 1973 über die Grenzen der Region hinaus einen Namen gemacht hat.
Das Publikum freute sich sichtlich über das Programm des musikalischen Start ins neue Jahr. Gänsehautfaktor entwickelten die Coverversionen von weltbekannten Balladen wie Elton Johns „Your Song“ und Leonard Cohens „Halleluja“. Frische und Tempo brachten Songs wie „Your Love has lifted Me Higher and Higher“ und ein Medley der Titel aus dem US-amerikanischen Kinoklassiker „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg.

Durch die heilige Stadt

Fünf neue Titel hatte der Chor erarbeitet. Darunter das Lied „Jerusalem“. Der Chor besang den Ort der vielen nebeneinander lebenden Religionen so mitreißend und frisch, dass es sich anfühlte, als wandle man mit den Chormitgliedern durch die Straßen der heiligen Stadt.
Das Publikum swingte übrigens von Anfang bis Ende mit. Fingerschnipsend, mitklatschend und -singend und sogar tanzend. Es war klar: Hier sind begeisterte Wiederholungstäter in Sachen Ticketkauf für ein Crescendo-Konzert am Werk. „Da seid ihr ja wieder“, begrüßte Pit Kaestner daher auch die Gäste. Seine sympathische Moderation trug zum Gelingen des Abends ebenso bei wie der hervorragend abgemischte Halbplayback-Sound, gute Arangements und die vielen Lichtwechsel sowie Hintergrundprojektionen während des Konzerts in der Marienkirche.

Der Abend endete noch nicht mit den Standing Ovations der Gäste. Als Zugabe wurde auf und vor der Bühne zu den Klängen des Gospels „Oh Happy Day“ gesungen und getanzt.